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Ausgetauschte Menschen?

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Floricenti's avatar
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Es waren noch ein paar Tage vergangen, bis Jezebel und Jeremiah die Rückreise nach Texas antreten konnten. In Australien hatte ein wilder Sturm gewütet und die Heimfahrt verzögert. Entsprechend angeschlagen und erschöpft trafen die Turnierbesucher auf Hidden Hood ein. Shanta hat sie bereits erwartet und fürsorglich wie sie war ein gemeinsames Abendbrot vorbereitet.
"Wie ist es gelaufen?" trällerte die Brünette ihnen zu und umarmte beide herzlich. Jezebel lächelte und erwiderte ihren Empfang. "Die Ergebnisse werden hoffentlich bald veröffentlicht." - "Ich bin mir sicher, dass ihr eine wundervolle Performance abgeliefert habt! Aber nun kommt...! Ihr könnt alles bei Tisch und warmen Essen erzählen." Shanta folgte ihnen ins Haus und war glücklich endlich mal wieder das ganze Team an einem Tisch zu sehen. "Jake, Bane und Leonardo sind ebenfalls wohlbehalten von ihrem 3DE zurück." Jezebel nickte nur verständlich. Der heftige Streit saß noch tief in ihr drin. Jake's Reaktion hatte ihr zu bedenken gegeben....

"Könntest du mir den Käse reichen?" fragte die junge Teamleiterin und schaute ihren Thailändischen Gast erwartungsvoll an, doch dieser reagierte nicht. Es war nicht ganz sicher, ob er Jez nicht verstanden hat, oder er sie schlichtweg einfach nicht wahrnehmen wollte, also fragte Jezebel erneut, diesesmal etwas lauter. Jake jedoch stocherte unwillig in seinem Teller voll Pasta herum und würdigte sie keines Blickes.
Eugen, der neben ihm saß, blickte die junge Frau an und reichte ihr stattdessen die Tüte mit Käse. "Ist alles in Ordnung mit dir, Jake?" fragte Eugen seinen Sitznachbarn und drehte seinen Oberkörper etwas in seine Richtung. "Du wirkst etwas abwesend." - "Nein... Alles gut. Ich habe nur keinen Hunger." allgemein herrschte am ganzen Tisch eine unangenehme Stille.
"Nun erzählt doch mal! Wie war es denn auf euren Turnieren?" fragte plötzlich Emily in die Gruppe um diese besagte Stille zu brechen. Bane blickte Jake an und wartete auf eine Antwort von ihm. Als diese nicht folgte, ergriff er das Wort. "Es ist alles super gelaufen. Jakes und Leos Performance waren super..." - "Halt dein minderwertiges Maul, Bane! Erzähl nicht so einen Scheiß!" zischte der Thailänder ihn von der Seite an. "Das war für uns alle doch ein Höllengang!"
"Wie meinst du das?" klingte Jez sich jetzt ein.
"..." - "Sprich mit mir." - "..."
"Ich glaube er meint..." wollte Bane schlichten. "Halt dich da raus, Bane. Er kann für sich selbst sprechen." doch der Angesprochene schwieg eisig weiter. Jez' giftiger Blick funkelte ihren Gast an, doch dieser starrte provokant zurück und gab ihr sein Missfallen zu verstehen.
"Willst du nicht mit mir reden? Oder hat dir der Drogenentzug die Sprache verschlagen?" erwiderte die Blonde bloß und merkte in Jakes Gesicht, dass sie den springenden Punkt getroffen hatte. "Weißt du was, Jake? Wenn ich dich hier noch einmal mit Drogen erwischen sollte, dann werfe ich dich endgültig auf die kalte texanische Straße. " - "..." selbst bei diesen Worte ignorierte er sie gekonnt weiter. Jez war sich nun sicher, dass er sie nur reizen wollte. Er war anscheinend nachtragend, wie ein kleiner Junge, dem man den Lolly geklaut hatte. Aber dieses Spiel konnte Jez auch mitspielen.
"Du wirst dich ab sofort an Jeremiah hängen." der Aborigine blickte überrascht auf, als sein Name erwähnt wurde. "Du wirst mit ihm dich um die ganzen Trainingspferde kümmern. Morgens unterstützt du Emily bei der Stallarbeit und zusätzlich schaust du bei Eugen im Büro vorbei. Du hast mir lange genug auf der Tasche gelegen. Wenn du weiter hier bleiben möchtest, machst du dich gefälligst endlich nützlich! Du fauler Drecksack bekommst hier nichts mehr hinterher getragen. Du wirst keine Zeit mehr haben überhaupt an Alkohol und Drogen zu denken!" leise schnaubte Jezebel und biss sich auf die Zunge, um nicht noch weiter auszuholen.
"Du hast ein Mitgefühl, wie eine 9mm Halb-Automatik." zischte der blonde Mann leise und brach damit sein Schweigen, doch das war auch das einzige, was man von ihm zu hören bekam. Er stand auf und ging schnellen Schrittes aus dem Raum. Das restliche Team schaute ihm erst nach, dann in Jezebel's ahnungsloses Gesicht. "Das war doch nicht hart von mir, oder?" ein paar der Mitglieder verzogen die Mundwinkel. Sie stimmten ihr zwar nicht zu, sprachen es aber auch nicht laut aus.
"Ich spreche gleich nochmal mit ihm. So langsam müssen wir das endgültig klären." - "Soll ich mitkommen?" bat sich Alex an. Er war der einzige, der immerhin noch einen kleinen Zugang zu Jake besaß. "das ist lieb von dir, aber ich probiere es erst einmal nochmal alleine." Alex nickte darauf und pieckste eine Nudel auf seine Gabel. 'Warum war im Moment alles so schwer?'

Nach dem Abendessen ging die blonde Frau die Treppen rauf um Jakes Zimmer aufzusuchen. Langsam ging sie den Gang entlang und atmete noch einmal tief ein, bevor sie vorsichtig die angelehnte Tür aufdrückte. Klopfen hatte eh kein Sinn. Sie wusste, sie würde nicht mit offenen Armen empfangen werden.
Da saß der arme Teufel nun, alleine und gekauert auf seinem Bett. Er schaute sie nicht an, als sie eintrat, beherrschte sich nichts zu sagen oder sie rauszuwerfen. "Köönen wir das endlich zwischen uns klären?" fragte die Blonde und setzte sich etwas von ihm entfernt auf die Bettkante.
"Du weißt hoffentlich, dass das alles von mir nicht bösartig gemint war. Letztendlich mach ich mir einfach Sorgen." kurz blickte Jake einmal auf. "Warum solltest Du dich um MICH sorgen?" flüsterte er sogar leise und fixierte Jez mit seinen stechenden Augen. "Weil du das einzige bist, was von OPS übrig geblieben ist..." antwortete sie ruhig. Jake zuckte an der wiedermaligen Erinnerung an OPS zusammen.
"Du liebst es alte Wunden aufzureißen, oder?" zischte der Thailänder und krallte sich unbemerklich mit seinen Fingern an seine Knie. "Nein, das sicherlich nicht... Es tut mir doch genauso weh..." - "Dafür bist du was dieses Thema angeht einfach nur ein eiskaltes Miststück, Jez." jetzt war es die Angesprochene, die zuckte. Jakes Augen, seine ganze Miene hatte etwas verzogenes, fast gebrochenes. Seine ganze Erscheinung war nur noch eine leere Hülle, voll mit Traurigkeit und einem Maß an Nichts... Ihn erfüllte nichts mehr. Als er die Drogen noch nahm, sah er etwas besser aus. Anscheinend haben diese ihm noch ein wenig leben eingehaucht.
"Ich will nur, dass der alte Jake zurückkommt." sagte sie leise und schaute zu Boden. Sie wollte nicht länger in diese kaputten Augen schauen. Jake lächelte schlemisch. "Was würdest du an meiner Stelle machen? Genauso abweisend weiterleben und die Augen vor allem schlechten verschließen, wie du es ohnehin schon tust?" - "Es kann trotzdem nicht so weiter gehen, Jake. Irgendwann bringt dich dein Lebensstil noch um!" - "Na und? Dann wäre der ganze Scheiß endlich vorbei!" nun wurde er etwas lauter und richtete sich aus seiner gekauerten Haltung auf. Es hatte schon fast eine bedrohliche Wirkung.
"Es wäre doch eh besser gewesen, wenn ich bei OPS gleich mit drauf gegangen wäre! Gib's doch zu!" - "Nein! Sowas würde ich keinem wünschen!" langsam stand Jake auf. Sein Atem ging immer schneller, er redete sich immer mehr in rage. "Gib zu Jezebel! Du willst mich tot sehen!" die blonde Teamleiterin rutschte ein Stück auf dem Bett nach hinten, als Jake ihr näher kam. "Nein... Den Tod hast selbst du nicht verdient... Niemand hat das verdient..." flüsterte sie etwas heiser. Jake lachte höhnisch.
"Du nimmst mir meinen Alkohol weg, übergibst meinen Ace dem Vollidioten Illay und zum Höhepunkt, willst du mich krepieren lassen, indem du mir meine Drogen wegnimmst! Du magst es Menschen leiden zu sehen, nicht wahr?" mittlerweile war er Jez ziemlich nahe gekommen, näher, als Jez es lieb war. Seinen Atem konnte sie auf ihrer Haut spüren. Er roch nach Alkohol und Rauch... Er hatte sich in dieser kurzen Zeit wieder die Sinne benebelt...!
"Jake... du machst mir Angst." wisperte Jezebel. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Seine Augen glühten, hatten etwas Hasserfülltes, wie ein Raubtier vor dem Absprung und sie... sie war die in die ecke getriebene Beute.
"Du bist nicht mehr du selbst, Jake... Die Drogen haben anscheinend deine Wahrnehmung verschoben..." irgendwie versuchte Jez noch standhaft in ihrer Situation zu wirken, doch ihre Furcht war größer. Ja, sie hatte Angst. Angst vor Jake. Angst davor, er könnte ihr etwas antun. Einzelne Träne rollten über die sommersprossengesprenkelten Wangen.
"Oh... was ist mit dir, Jezebel? Bricht deine unnahbare Fassade?" noch bevor sie etwas entgegnen konnte, schlug ein dumpfer Knall auf den Körper Jakes ein. Bewusstlos klappte dieser zusammen und schlug hart auf dem Boden auf. Überrascht blickte Jez nun in das dunkle Gesicht Illays, der mit einer Mischung aus Wut, Verachtung und Besorgnis zuerst auf Jez, dann auf den bewusstlosen Körper. Dankbar fiel Jez Illay in die Arme. Leise schluchzte sie in seine Schulter. Der Brünette legte tröstend einen Arm um sie.
"Ich dachte schon, er will mir etwas antun... Er stand davor die Selbstkontrolle zu verlieren..." jetzt liefen ihr noch mehr Tränen. "Das dacht ich auch... Deswegen liegt er jetzt da..." - "Er meinte es bestimmt..." - "Er ist ein psychopatischer Wichser, Jezebel! Nimms einfach so an...!" - "Aber..." - "Hör auf, nur das Gute in allen Menschen zu sehen... Er hätte dir ohne zu zögern was angetan..."
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Leider wieder ohne Bild... aber ich hab im Moment einfach keine Zeit... D: Ich würde so gerne >.<
Aber hab trotzdem Spaß dran LionXS
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Comments3
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Wie schon gesagt, echt super geschrieben c: hab ja gleich drauf aufgebaut ^.^